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Brut- und Setzzeit: Hunde an die Leine

Bei uns in Hessen gilt der Zeitraum vom 1. März bis 30. Juni als Brut-und Setzzeit. Das bedeutet, dass jetzt ein großer Teil der wild lebenden Tiere ihren Nachwuchs erwarten und unsere Natur wieder zur Kinderstube wird! Brutzeit bezieht sich auf das Brüten und die Aufzucht von Jungtieren der Vögel. Der Begriff Setzzeit kommt aus der Jägersprache und bezeichnet den Zeitraum in dem die Jungtiere geboren und aufgezogen werden. 

Um den Jungtieren einen guten Start in ihr neues Leben zu ermöglichen, ist es wichtig, dass dies in Ruhe und ohne Störungen erfolgen kann. Daher möchten wir hier noch einmal alle Naturnutzer und insbesondere die Hundehalter für die Besonderheiten dieser schönen Zeit sensibilisieren.

Bitte bleiben Sie auf den Wegen und halten sie Ihre Hunde am besten an der Leine, da vor allem frei laufende Hunde durch ihren Jagd und Spieltrieb eine Gefahr für trächtige Tiere und brütende Vögel sowie deren Nachwuchs darstellen. Es reicht manchmal schon, dass ein Hund ein Jungtier nur beschnuppert – der fremde Geruch irritiert die Elterntiere und kann dazu führen, dass die Jungen verstoßen werden und elendig verhungern. Störungen, ganz besonders hetzen durch freilaufende Hunde, löst bei Muttertieren enormen Stress aus, der nicht selten zu Früh- und Fehlgeburten oder Wildunfällen führt.

Werden brütende Vögel vertrieben, besteht die Gefahr, dass das Gelege auskühlt oder ausgeräubert wird und somit verloren ist.
Der Kontakt mit einer Wildschweinmutter, die nicht zögert ihre Frischlinge zu verteidigen, kann sogar sehr gefährlich für sie und ganz besonders ihre Hunde werden. Wagt sich ein Hund zu nahe heran, kann er schwer verletzt oder getötet werden. 

Manchmal überrascht es, wie dicht an stark frequentierten Wegen oder Straßen Rehkitze, Junghasen, anderes Jungwild, oder Gelege zu finden sind.  Diese befinden sich dann auch im direkten Einwirkungsbereich von lieben, sehr gut hörenden, gut ausgebildeten Hunden und der Kontakt mit den Jungtieren ist unvermeidbar. Daher den Hund in der Brut- und Setzzeit  bitte immer an der Leine lassen.

In über 90% der Fälle benötigt ein Jungtier keine Hilfe. Deshalb sollte jeder Kontakt unbedingt vermieden werden. Informieren Sie im Notfall den zuständigen Jagdausübungsberechtigten.

– Kitzretter e.V.

Sollten sie trotz aller Vorsicht auf ein Jungtier stoßen, berühren sie es auf keinen Fall und halten ihren Hund fern. Auch wenn sie den Eindruck haben, dass das Jungtier „verloren gegangen“ ist, sollten sie dies in Ruhe lassen und nur aus sicherer Entfernung beobachten. Oft wurde es nur von der Mutter abgelegt und wird zum Säugen wieder abgeholt. Dieses ablegen dauert oft mehrere Stunden. Sollte sie doch den Verdacht haben, dass es sich um ein Waisenkind handelt, informieren sie bitte den Jagdausübungsberechtigten, welcher die Situation kundig einschätzen kann und gegebenenfalls die richtigen Maßnahmen einleiten kann. Nur er ist berechtigt, ein Tier aus der Natur zu entnehmen!

Daher bitten wir sie, sich in dieser schönen Zeit rücksichtsvoll zu verhalten um den Jungtieren einen guten Start zu ermöglichen und die Natur zu genießen. 

Mehr Informationen zu diesem und anderen Themen findest du auf unserer Homepage!